Hessens Felder wieder behamstern
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Hast du dir schon mal einen Feldhamster angeguckt? Ziemlich putzig die Kerlchen, aber von den runden Öhrchen, der rosa Mümmelnase und den schwarzglänzenden Knopfaugen wollen wir uns jetzt mal nicht ablenken lassen. Worum es geht, ist sein dunkler Bauch. Am schwarzen Bauchrand sind meist noch weiße Flecken. Die Pfötchen sind auch weiß, so, als wäre der Hamster einmal damit durch weiße Farbe gelaufen. Legt er sich nun auf den Rücken, wirkt sein Fellbauch aus der Vogelperspektive wie ein aufgerissenes Maul. Die weißen Fellflecken mimen in der optischen Täuschung die Reißzähne. Ganz schön praktisch, um Fressfeinde abzuschrecken. Leider lässt sich die wirklich große Bedrohung so nicht abwenden, egal, wie mutig die kleine Nagetiere sind: Der Feldhamster in Hessen ist in ernsthafter Gefahr.
Feldhamster fehlen in Hessen
In den letzten Jahren sind die Feldhamster aus Hessen verschwunden. Sie können hier nicht mehr (über)leben. Und das liegt vor allem an uns Menschen. Wohnsiedlungen breiten sich immer weiter aus, Straßen werden gebaut. Feldhamster sind nachtaktive Tiere, denen ihr Wohnort schon im Namen steckt. Wohngebiete und Straßen verringern aber ihren Lebensraum oder erhellen ihn mit Stadt- und Verkehrslichtern. Dazu kommt die Landwirtschaft: Um Felder intensiver zu bewirtschaften, wird schneller komplett geerntet und ordentlich umgegraben. Für die Feldhamster heißt das: Weniger Nahrung, keine Deckung, Gefahr durch Maschinen. Manche Landwirtinnen und Landwirte lassen den Hamstern mittlerweile einen Grünstreifen stehen, damit sie nicht völlig ohne Schutz ihren Feinden gegenüberstehen. Denn Greifvögel fallen leider nicht jedes Mal auf den oben beschriebenen Fell-Maul-Trick herein …
Neue Adresse für Feldhamster: Fasanerie Wiesbaden
Mehrere hessische Naturschutzgruppen und die hessische Regierung haben erkannt, wie ernst die Lage ist und möchten den Feldhamstern helfen. Wenn Feldhamster in Hessen leben, tragen sie einen wichtigen Teil zu einer vielfältigen, bunt gemischten Natur bei. Ohne die kann es auch uns Menschen nicht lange gutgehen. Deshalb ist der Schutz der kleinen Säugetiere ein großes Anliegen für unsere Umweltministerin. Frau Hinz hat gerade in der Wiesbadener Fasanerie eine sogenannte Hamsterstation eröffnet. Abgegebene Fundtiere werden dort gepflegt. Mit ihnen soll eine neue Population heranwachsen und an passenden, sicheren Orten wieder ausgewildert werden. Insgesamt soll es mehrere Projekte und Aktionen geben. Dann, so ist die Hoffnung, kann sich der Feldhamster wieder in Hessen ausbreiten.
Das kostet viel Geld. Aber Erlöse aus der Umweltlotterie „GENAU“ finanzieren dem Feldhamster unter anderem seine neue Adresse in der Fasanerie in Wiesbaden. Weißt du, wofür „GENAU“ steht? Es bedeutet „Gemeinsam für Natur und Umwelt“ und wurde aus den Anfangsbuchstaben zu einer gut klingenden Abkürzung zusammengesetzt. Durch „GENAU“ und mit der neuen „Naturschutzkampagne Hessen. Für Natur. Für Vielfalt. Für uns.“ werden nun immer wieder Projekte des Natur- und Umweltschutzes unterstützt. Eine gute Sache? Genau! Darüber freut sich bestimmt sogar der Feldhamster und zeigt dir seine Fellbauch-Zähne als ein breites Lächeln.